Mehr Freizeit für Frauen

Frauen stemmen einen Großteil der Hausarbeit und Kinderbetreuung. Für eine faire Verteilung braucht es Maßnahmen wie fixe Väterkarenz oder ein neues Familienarbeitszeitmodell. 

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Die Wiener Frauenbefragung hat gezeigt, dass unbezahlte Arbeit nach wie vor nicht gleich verteilt ist, und dass Frauen die Hauptlast tragen. Selbst Frauen in Vollzeitarbeit oder mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen klagen über mangelnde Gerechtigkeit in der Aufteilung. Nach dem Ende des Arbeitstags geht es mit Hausarbeit, Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen weiter. Diese unbezahlte Arbeit wird nicht gleich gewürdigt wie bezahlte Arbeit. Für die Wiener:innen und für uns ist klar, dass sich hier was ändern muss. 

Viele Umfragen zeigen, dass sich viele Männer wünschen, mehr Zeit für Kinderbetreuung zu haben. In der Praxis gibt es bei Männern viele Hindernisse, Elternkarenz oder Elternteilzeit in Anspruch zu nehmen z.B. durch einen Mangel an betrieblichen Gleichstellungsstrategien in männerdominierten Branchen. Daher braucht es konkrete Maßnahmen

Rollenbilder aufbrechen

Dass Frauen einfach für Haushalt und Kinder zuständig sind ist immer noch in vielen Köpfen fest verankert. Gleichzeitig ist belegt, dass diese überholten Rollenbilder durch Informationskampagnen von Kindesalter an überwunden werden können. In Wien setzen wir mit dem Wiener Töchtertag und Schulprojekten aktiv Maßnahmen, um veralteten Rollenbildern entgegenzuwirken und allen Kindern alle Möglichkeiten zu öffnen. 

Dass Hausarbeit gemeinsame Sache von Partner:innen sein muss, kann für die Gesellschaft selbstverständlich werden. Auch muss das Bewusstsein durch Schulungen in Betrieben gestärkt werden, damit Männer, die z.B. in Karenz gehen wollen, dies ohne Hürden und Stigma tun können. 

Väterkarenz

Väter können - dank Johanna Dohnal - seit mittlerweile über 30 Jahren in Karenz gehen. Machen tun es nach wie vor verschwindend wenige. 

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Es mangelt aber nicht am Willen. Viele Eltern wollen sich die Kinderbetreuung teilen. Aber: Für viele Familien zählt das Geld als Argument. Weil der Mann mehr verdient, geht er auch nicht in Karenz. Da hat sich in den letzten Jahren wenig geändert. Im Gegenteil, der Anteil der Väter in Karenz ist sogar leicht gesunken. 

Weiters zeigt sich, dass Männer der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Karenz deutlich leichter gemacht wird als Frauen: Männer verdienen nach einer Karenz langfristig sogar besser, Frauen dagegen schlechter. Maßnahmen wie Das waff Programm „Karenz und Wiedereinstieg“ wirken dem entgegen. Das braucht es auch auf Bundesebene. 

Wir müssen endlich über gesetzliche Maßnahmen diskutieren. Sinnvoll ist, wenn ein fixer Teil der Karenz für Väter reserviert ist. Und zwar sowohl beim Geldbezug als auch bei der Karenzzeit. Es braucht einen Mindestanteil, der für Väter reserviert ist und der verfällt, wenn er nicht in Anspruch genommen wird. Überall dort, wo es das gibt, steigt auch die Väterkarenz an – z.B. in Island oder Schweden.  Väterkarenz ist in Österreich die Ausnahme, sie sollte die Regel werden.

Familienarbeitszeitmodell

Das Modell Familienarbeitszeit von Arbeiterkammer und  ÖGB schafft finanzielle Anreize, sich die Kinderbetreuung aufzuteilen. So soll beiden Eltern eine Geldleistung zustehen, wenn deren Arbeitszeit zwischen 28 und 32 Stunden beträgt. 

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