Im Gespräch mit Andrea Brem
Andrea Brem ist Sozialarbeiterin und leitet seit 2001 die Wiener Frauenhäuser und ist seit 2013 Vorsitzende des Zusammenschlusses Österreichischer Frauenhäuser in Wien, Graz und St. Pölten.
Jede 3. Frau in Österreich erlebt zumindest einmal in ihrem Leben einen sexualisierten Übergriff oder Gewalt. Wir sollen uns nicht so anstellen, sagen die Männer, die Täter. Wir sagen: Nein! Wir haben es satt! Wir verbünden uns!
Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem: Sie ist Ergebnis eines Systems, das Frauen benachteiligt, das es hinnimmt, dass Frauen schlechter bezahlt werden und im Alter in Armut – und dadurch zu oft in Abhängigkeit – leben müssen. In dem Frauen zwar über die Hälfte der Bevölkerung stellen, aber in der Männer ihre Machtpositionen nicht gleichberechtigt teilen wollen. In unserer Gesellschaft müssen Frauen viel zu oft mit Kontrolle, Beschimpfungen, Gewalt und im schlimmsten Fall mit Mord rechnen. Das müssen, wollen und können wir ändern!
Wir wollen ein gewaltfreies Leben. Seit Jahrzehnten setzen wir Sozialdemokrat*innen uns dafür ein, dass jede Frau ein gutes und sicheres Leben führen kann. Deswegen verbünden wir uns gegen Gewalt an Frauen - nicht nur jetzt, sondern an 365 Tagen im Jahr.
Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem und muss an der Wurzel gepackt werden. Es braucht ein gesellschaftliches Umdenken. Und natürlich muss österreichweit darauf hin gearbeitet werden. Die Regierung scheint das kaum ernst zu nehmen. Das muss sich ändern.
Andrea Brem ist Sozialarbeiterin und leitet seit 2001 die Wiener Frauenhäuser und ist seit 2013 Vorsitzende des Zusammenschlusses Österreichischer Frauenhäuser in Wien, Graz und St. Pölten.
16 Tage gegen Gewalt an Frauen
25. November bis 10. Dezember
Dieser Aktionszeitraum wird weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen als fundamentale Menschenrechtsverletzung nachhaltige Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft hat.
Der Gedenktag geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal zurück, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt.