Ab heute bekommen Frauen in Wien im Vergleich zu Männern bis zum Jahresende keine Pension mehr. Heute, am 13. September, ist der Wiener Equal Pension Day, der Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen erst am Ende des Jahres.
Was wirklich alarmierend ist, ist die Tatsache, dass Wien im Vergleich zum Rest von Österreich um einiges später dran ist – der nationale Unterschied bei den Pensionen beträgt noch weitaus mehr – nämlich 40,5 Prozent – in Wien sind es "nur" 29,8 Prozent. Das ist ein Armutszeugnis für die Bundesregierung, die mit ihrer nicht-existierenden Frauenpolitik und fehlenden Maßnahmen diesen Unterschied in Kauf nimmt.
Für ein reiches Land wie Österreich ist es eine Blamage, dass viele ältere Frauen von ihrer Pension kaum oder schlecht leben können. Es ist klar, dass die Pensionen angesichts der hohen Inflation erhöht werden müssen, und die Aliquotierung für zwei Jahre ausgesetzt werden sollte. Das wird zwar nicht alle Probleme lösen, aber es ist ein wichtiger erster Schritt.
Wiens gutes Abschneiden beweist: Wo seit Jahrzehnten aktive Frauenpolitik gemacht wird, geht es Frauen besser.
Wir können stolz darauf sein, dass Wien auch bei den Pensionen Vorreiterin ist. In unserer Stadt haben wir Maßnahmen ergriffen, wie kostenlose Kindergärten und Gratis-Ganztagsschulen, um Frauen in der Berufswelt zu unterstützen. In Wien arbeiten wir hart an einer flächendeckenden Verfügbarkeit von leistbarem Wohnraum. Auch hier hinkt die Bundesregierung hinterher.
Uns geht es nicht nur um die Höhe der Pensionen. Unser Ziel ist es, älteren Frauen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
In unserer Gesellschaft werden ältere Frauen oft übersehen oder unsichtbar gemacht. Und das, obwohl sie ihr ganzes Leben lang Doppel- und Mehrfachbelastungen bewältigt haben und systemrelevante Bereiche am Laufen gehalten haben. Immer wieder wird vonseiten konservativer politischer Kräfte versucht, die jüngere und ältere Generation gegeneinander auszuspielen. Da machen wir als Sozialdemokratinnen nicht mit. Wir setzen und fordern Maßnahmen für alle Generationen: Maßnahmen, um Frauen zukünftig gleiche Pensionen zu garantieren, und Maßnahmen, um Pensionist*innen jetzt zu entlasten.
In Wien werden wir unseren konsequenten Weg weitergehen. Fraglich ist, ob diese Bundesregierung irgendwann mal dasselbe tut.
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