Gewalt erkennen!

Gewalt hat viele Gesichter, heißt es so oft. Was aber jede Form der Gewalt eint ist, dass es um die Ausübung von Macht geht und die physische Gewalt oft die traurige Spitze der sogenannten „Gewaltpyramide“ ist.

Gewaltpyramide 

Die Gewaltpyramide ist ein Instrument, um die unterschiedlichen Ebenen von Gewalt darstellen zu können. Die Basis dieser Pyramide stellt unsere Gesellschaft. Diese akzeptiert im Alltag, dass auf Kosten von Frauen Stereotype gezeichnet werden und beispielsweise in Witze verpackt werden. Frauen, die sich dagegen aussprechen, wird oft der Vorwurf gemacht, sie würden keinen Spaß verstehen. Erst wenn auch Männer sich ihr anschließen, wird dieser Umgang als Problem erkannt. Das unterstreicht nur das Gesamtproblem: Die Stimme einer Frau hat oft erst dann Gewicht, wenn sich ein Mann ihr unterstützend anschließt. Glücklicherweise bewegt sich in der zwischenmenschlichen Ebene viel, was sich natürlich auf unsere Gesellschaft auswirkt.

Die strukturellen Probleme bleiben aber leider bestehen: Wir kämpfen auch im Jahr 2022 noch für gleichen Lohn für gleiche Arbeit, dass „Frauenberufe“ – also, Berufe im Dienstleistungsbereich, Pflege- und Sozialberufe in denen mehrheitlich Frauen arbeiten – neu bewertet werden und besser entlohnt werden und für eine Infrastruktur, die Familie und Beruf nicht zum Widerspruch macht. Und auch das ist eine Form von Gewalt. Eine Gesellschaft, die Frauen eine gleichberechtigte Beteiligung an der Gesellschaft verunmöglicht, zementiert Macht von Männern ein und ermöglicht erst jede andere Form der Gewalt! Dieses Gesamtsystem nennen wir auch Patriarchat.

Cybergewalt

Gewalt- und Machtverhältnisse setzen sich online oft weiter fort und können dabei auch neue Formen annehmen. Unter Cybergewalt können alle Formen von Gewalt, die sich technischer Hilfsmittel und digitaler Medien (wie Handy, Apps, Internetanwendungen, E-Mails etc.) bedienen und/oder Gewalt, die im digitalen Raum – z.B. auf Online-Portalen oder sozialen Plattformen – stattfindet, zusammengefasst werden. Häufig werden die Kontakte der Frauen überwacht, in den sozialen Medien abwertende Kommentare veröffentlicht oder betroffene Frauen bekommen Droh-E-Mails zugeschickt. Diese Form von Gewalt kann in (Ex-)Partnerschaften stattfinden. Cybergewalt wird aber auch bei Stalking und sexueller Belästigung von Personen angewendet, die im Netz anonym bleiben und die Betroffenen nicht kennen. 

Gewalt hat Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen - egal ob sie online oder offline passiert. Doch vor allem bei Cybergewalt fehlt es oft an Daten und es gibt eine große Dunkelziffer an Fällen. Da Cybergewalt ein recht neues Phänomen ist, hat es in den letzten Jahren auch erst wenige Untersuchungen zum Thema gegeben. Eine repräsentative österreichweite Erhebung zu Cybergewalt gibt es bis heute nicht. Mit folgenden Erhebungen und Studien kann man sich aber zumindest ein Bild zu der Situation machen:

FH Campus Wien Studie zu Cyber-Gewalt gegen Frauen in (Ex)-Beziehungen

Eine empirische Untersuchung der Wiener Frauenhäuser zu Cybergewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen


 

Maßnahmen in Wien

In Wien setzen wir aktive Maßnahmen, um der Gewalt gegen Frauen Einhalt zu gebieten und um Betroffene zu unterstützen. Daher besteht in Wien ein dichtes Netz aus Gewaltschutzmaßnahmen. 

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