Zahlen und Fakten

(c) Sibwara

Alles wird teurer …

Das heißt …

Frauen sind härter betroffen

Gründe dafür sind: Frauen verdienen immer noch weniger als Männer, erhalten dadurch weniger Pension bzw. Sozialleistungen, haben weniger Vermögen und arbeiten öfters Teilzeit.

Frauenarmut steht in direktem Zusammenhang mit den Benachteiligungen, die durch die geschlechtsspezifische Aufteilung von Haushalts- und Hausarbeit entstehen, sowie mit Arbeitsmarktnachteilen. Diese hängen mit Teilzeitarbeit, Karenz, Berufswahl und den damit verbundenen sozialen Absicherungen und Abhängigkeiten von den primären Haushaltseinkommenserbringern zusammen. Frauen leisten nach wie vor den Großteil der unbezahlten Sorge- und  Hausarbeit und ordnen bezahlte Arbeit diesen Aufgaben unter. Infolgedessen arbeiten Frauen mehr in schlecht bezahlten Jobs, sind weniger sozialstaatlich geschützt und haben weniger durchgehende Erwerbskarrieren (die mit höheren Löhnen verbunden sind). In der Regel wird der größte Anteil des Haushaltseinkommens vom Mann eingebracht. Im Falle einer Trennung rutschen Frauen daher eher in die Armut ab.

Zeit ist für Frauen Mangelware

Bei Frauen hört der Arbeitstag nicht mit Feierabend auf. Zu Teil- oder Vollzeitjob kommt der Haushalt, sich ums Kind kümmern, Einkaufen, und und und. Viele Frauen sehen sich gar nicht mehr aus. Freizeit und Zeit für sich? Für die meisten ein unleistbarer Luxus. Auch die Wiener Frauenbefragung 2022 hat gezeigt: Unbezahlte Arbeit ist nach wie vor überwiegend Frauensache – auch eine Vollzeittätigkeit schützt nicht vor ungleicher Aufteilung der Haus- und Familienarbeit. Selbst Frauen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen müssen den Großteil der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung oder Pflege und Betreuung von Angehörigen stemmen.

In der heutigen Zeit ist es für viele finanziell unvorstellbar, die Arbeitszeit auf Teilzeit zurückzuschrauben. Und Vollzeit heißt dank der jahrelangen, arbeitnehmer:innenfeindlichen Politik der ÖVP meistens nicht “nur” 9-to-5. Mit dem 12-Stunden-Tag wurden Arbeitszeiten “flexibilisiert”, in der Realität heißt das, man muss noch mehr und länger verfügbar sein. Arbeitnehmer:innen können sich jedoch selten aussuchen, wie lange sie arbeiten. 

Frauen – insbesondere Alleinerzieherinnen und ältere Frauen – sind besonders gefährdet

Alleinerziehende tragen das höchste Armutsgefährdungsrisiko. Die Teuerung drängt viele an den Rand der Existenz. Zudem erschweren Betreuungspflichten die Erwerbschancen der Alleinerziehenden. Hinzu kommt ein daraus resultierender erschwerter Zugang zu leistbarem Wohnraum. Eine weitere Schwierigkeit, mit der hauptsächlich alleinerziehende Frauen konfrontiert sind, sind fehlende oder nicht ausreichende Unterhaltszahlungen.

Altersarmut ist ein immer größer werdendes Problem. Betroffen sind vor allem Frauen, weil das Pensionssystem an bezahlter Arbeit ausgerichtet ist. Bei vielen Frauen reicht die Pension daher nicht zum Leben. 

Pensionen und Sozialleistungen

Als Folge niedrigerer Einkommen haben Frauen auch Nachteile bei der sozialen Absicherung, insbesondere im Alter und bei Arbeitslosigkeit. Frauen bekommen um rund 16% weniger Arbeitslosengeld, um 13% weniger Notstandshilfe und um 41% weniger Pension. 

Der gewaltige Pensionsunterschied entsteht durch geringere Einkommen und dadurch, dass Frauen nach wie vor den Löwenanteil der Kinderbetreuung übernehmen und daher nicht Vollzeit arbeiten können. Denn vor allem lange Teilzeitphasen belasten das spätere Pensionseinkommen enorm. So reduzieren fünf Jahre Teilzeitarbeit die Pension einer Frau, die davor etwa ca. 2.900 Euro brutto verdient hat, um etwa 180 Euro netto im Monat. Bei 15 Jahren Teilzeit fehlen dann schon 560 Euro jeden Monat beim Pensionseinkommen. 

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